Für die Unterstützung unseres Projektes danken wir den nachfolgenden Firmen und Personen:

Projektbeschreibung


Flüchtlinge – Willkommen!
Geduldet? Abgelehnt?


der Städt. Wirtschaftsschule im Röthelheimpark (W.I.R.)
Artilleriestr. 25
91052 Erlangen



Im Rahmen des Projekts "Flüchtlinge - Willkommen! Geduldet? Abgelehnt?" der Städtischen Wirtschaftsschule im Röthelheim Erlangen (W.i.R.) setzten sich vor allem Schülerinnen zusammen mit Eltern und Lehrkräften für Freiheit, Demokratie, Toleranz und Völkerverständigung ein. .Es entstand, nachdem EFIE (Ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung in Erlangen e. V.) in Facebook einen Aufruf mit der Bitte um Computer und Flachbild-Fernseher gestartet hatte, die für die Flüchtlinge der Außenstelle der Erstaufnahme-Einrichtung in Zirndorf gedacht waren. Diese war von Erlangen am Freibad West wegen des Platzmangels in Zirndorf eingerichtet worden. Ein Sturm der Entrüstung über eine derart unziemliche Gier der Flüchtlinge im ‚Auffanglager‘ zusammen mit der Bedienung aller gängigen Vorurteile fegte durch die Klassen.

Nach einigen wenigen logischen Erklärungen und Empathieübungen kehrte sich die anfängliche Empörung der Schüler, über die ihrer Meinung nach unangemessene Gier und ihre offen zur Schau getragene Ablehnung, jedoch in Verständnis für die Situation der Flüchtlinge um. Als dann wenig später auch noch publik wurde, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft unserer Schule eine Flüchtlingsunterkunft in Containern eingerichtet werden sollte, wurden einige Schülerinnen aktiv und wollten jetzt unbedingt zur Aufklärung über die Situation von Flüchtlingen beitragen, um damit den weit verbreiteten Vorurteilen entgegen zu wirken. Außerdem äußerten sie den Wunsch, sich für unsere zukünftigen Nachbarn in irgendeiner Form persönlich zu engagieren.

Dies war der Startschuss für unser Projekt mit den beiden Schwerpunkten Aufklärung und Integration:

  1. Aufkläung:
    Zum einen wurden Fakten zusammengetragen, die für eine solide Information der anderen Schülerinnen und Schüler wichtig sind. Dazu wurden Informationsveranstaltungen der Stadt Erlangen zur Neuerrichtung von Flüchtlingsunterkünften besucht.
    In einer Führung durch das Stadtmuseum zur Geschichte von Migration in Erlangen und Umgebung machte Frau Dr. Ingrid Mohr sehr anschaulich deutlich, dass Migration seit der Steinzeit völlig an der Tagesordnung und im Falle Erlangens auch immer ein Gewinn war. Diese Erkenntnis wurde noch vertieft durch den Besuch der Ausstellung ‚Muslime in Deutschland‘ ebenfalls im hiesigen Stadtmuseum.
    In mehreren Projektsitzungen wurden Experten zu den einzelnen Themenfeldern eingeladen, die ihr Wissen an die Schülerinnen weitergaben und mit ihnen diskutierten. Die vier Fokusthemen waren:

    1. Gründe für Flucht und Vertreibung (Internetrecherche),
    2. das Asylverfahren in Deutschland (Herr Hartmut Krause aus Erlangen-Büchenbach)
    3. Sammeln der gängigsten Vorurteile und deren Richtigstellung (Recherche in der Schülerschaft, in Printmedien und im Internet) und
    4. die Situation in Erlangen (Frau Gabriele Schöner vom Amt für Soziales, Arbeit und Wohnen der Stadt Erlangen).

Die so gewonnenen Ergebnisse wurden von den Schülerinnen zusammengefasst und auf einer Website im Internet www.wir-flucht.de veröffentlicht. Durch eine Seite auf Facebook https://www.facebook.com/WIR.Flucht wurde zur weiteren Verbreitung über social media zusätzlich auf das Projekt aufmerksam gemacht.
Gleichzeitig haben sich die Werbeagentur Theim, mit Firmensitz in unmittelbarer Nachbarschaft unserer Schule in enger Zusammenarbeit mit Printwerk, spontan bereit erklärt, das Projekt mit einem attraktiven Layout und Plakaten medial zu unterstützen. Auf weiteren Informations-Plakaten werden die wichtigsten Fakten und Ergebnisse der bisherigen Arbeit der Projektgruppe  noch einmal dargestellt. Sie wurden in den Klassen ausgehängt und erörtert, sodass eine nachhaltige Aufklärung sichergestellt werden konnte. Den kostenlosen Druck der Plakate sagte das Druckhaus Haspel zu, zu dem durch eine frühere Schülerin Kontakt besteht. Für all diese externe Unterstützung sind wir sehr dankbar.

  1. Integration:
    In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Integration und internationale Beziehungen der Stadt Erlangen entstand die Idee, ein Willkommens- und Kennenlernfest für die Flüchtlinge in der Nachbarschaft, den Bewohnern der benachbarten Häuser und den verschiedenen Helferkreisen in unserem Stadtviertel, deren Zusammenkünfte von der Projektgruppe regelmäßig außerhalb des Unterrichts besucht wurden, zu organisieren und zu gestalten.
    Der Elternbeirat unserer Schule erklärte sich sofort bereit, diese Aktion uneingeschränkt zu unterstützen. So sagte die Elternbeiratsvorsitzende zum Beispiel zu, die Einladung für Flüchtlinge und alle sonstigen Adressaten zu drucken. Durch persönliche Kontakte der Projektteilnehmerinnen innerhalb und außerhalb unserer Schule wurde die Einladung in die verschiedenen, für die Flüchtlinge relevanten Sprachen übersetzt. Schüler unserer Schule mit Migrationshintergrund standen während der Veranstaltung auch als Dolmetscher zur Verfügung.
    Für einen würdigen Rahmen der Eröffnung und zur musikalischen Untermalung der Veranstaltung konnte unsere Schulband unter der Leitung von Herrn Nunner gewonnen werden.
    Die Sorge für das leibliche Wohl übernahm die schulische Projektgruppe ‚Gesunde Ernährung‘ unter der Leitung von Frau Hofmann. Für das Kuchenbacken und die Zubereitung deftiger Speisen war, wie bei unseren sonstigen Schulfesten auch, die Elternschaft der W.I.R. zuständig.
    Für sonstige Unkosten kam der Freundeskreis unserer Schule auf, sodass tatsächlich die gesamte Schulgemeinde Anteil an dieser Veranstaltung nahm und so für die Flüchtlingsproblematik sensibilisiert wurde.
    Gleichzeitig wurde sie ihrer Verantwortung als Nachbarn gerecht. Auch die ev.-luth. Kirchengemeinde Erlangen-Bruck ließ es sich nicht nehmen, sich mit einer Spende an dieser Veranstaltung zu beteiligen, nachdem sie davon erfahren hatte.

Mit dem Willkommens- und Kennenlernfest am 28. April, zu dem auch Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preuß anwesend war, sowie einer Projektpräsentation am Tag der offenen Türe an der W.I.R. am 15. Mai 2015 wurde das Projekt für dieses Schuljahr offiziell abgeschlossen.

Für das Schuljahr 2015/2016 ist mit einer neuen Projektgruppe, aufbauend auf die Ergebnisse von 2015, eine Weiterführung und Vertiefung geplant. Schwerpunkte könnten dabei sein:

  • Vertiefung der Gründe für Flucht und Vertreibung anhand konkreter Schicksale von Asylbewerbern aus verschieden Regionen unserer Welt
  • Problematik des Kirchenasyls
  • Beispiele gelungener oder auch nicht so gelungener Integration von Flüchtlingen und die Ursachen dafür.
Was letztendlich tatsächlich bearbeitet werden wird, hängt natürlich von den Interessenschwerpunkten der teilnehmenden Schüler und Schülerinnen sowie den zu der Zeit aktuellen Problemstellungen ab.

Fazit:
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir unsere Ziele Aufklärung und Integration im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und im ersten Projektschritt erreicht haben. Dies war jedoch nur durch das hohe Engagement von Schülerinnen und Schülern, Lehrern, Nachbarschaft, Kirche und Unternehmen möglich. Das erfolgreiche Zusammenspiel und gemeinsame Verständnis schulinterner und externen Projektbeteiligter macht deutlich, dass Idee und Umsetzung verstanden wurden und mit einem hohen Grad an Akzeptanz und Motivation letztendlich zu mehr Verständnis für Flüchtlinge und zu Toleranz gegenüber Migranten beigetragen konnte, um damit Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit entgegenzuwirken.
Wir hoffen, Ihnen mit dieser Darstellung einen Eindruck unserer Arbeit vermittelt zu haben.


Wenn Sie immer über den aktuellen Stand unseres Projektes, und über die Aktualisierung dieser Projektseite informiert werden wollen, dann treten Sie unserer Gruppe in Facebook bei: